Philosophie – Klasse 8 – Selbstbild

Täglich agieren wir mit Menschen. Jeder von uns ist in Netzwerke, Gemeinschaften und Gruppen eingebunden. Man ist Tochter/ Sohn, Schwester/ Bruder, Freund/ Freundin, Schülerin/Schüler, Kameradin/ Kamerad usw. Innerhalb unserer Gemeinschaften gelten ganz unterschiedliche Regeln, Normen und Werte. Deshalb muss der Mensch in der jeweiligen Gruppe ganz verschiedene Erwartungen erfüllen. Er spielt eine Rolle.

In den Rollen finden wir uns selbst wieder, werden aber auch von anderen gesehen. Jeder macht sich ein Bild vom anderen. Selbstverständlich ein ganz subjektives Bild, gelenkt von subjektiven Wahrnehmungen, die unteschiedliche Interpretationen zur Folge haben. Fremdbilder projezieren ein fremdes Bild. Ist es wichtig, Fremdbilder zu kennen? Kann ich das Fremdbild beeinflussen?
Bin ich dann immer noch ICH?
Diesen und anderen Fragen wollen wir in zukünftigen Stunden auf den Grund gehen. Aktuell haben die Schüler in Anlehnung an eine Vorlage, ein Gedicht über die „ICHs“ geschrieben. Denn im Menschen scheinen sich viele Komponenten zu vereinen, die gemeinsam erst ein Ich ausmachen.

Ich
Ich bin traurig, betrübt, …
Und ich: hilfsbereit, gedankenverloren
auch ich: lieb, nett
Und ich: klein, blass
für dich schwarz, erhellend
für mich ängstlich
ICH BIN ANDERS,
ICH BIN BESONDERS
ICH BIN MIT DIR UND DIR EIN ICH!
(Kim Hansekowski, Kl. 8)

Ich
Ich: träumerisch, schlafmützig, faul
und ICH: hoffnungsvoll, neugierig
und ICH: tapfer, launisch, frech
und ICH: sportlich, ehrlich, offen
und ICH: will immer schlafen, brauche immer Geld.
(Phil Hardel, Kl. 8)

Ich
Ich: träumerisch, faul, träge, schläfrig
Und ich: ruhelos, hellwach, nervig, einfallsreich
Und ich: frech, naiv, egoistisch, gleichgültig
Und ich: hilfsbereit, freundlich, mutig, zuvorkommend
Erst wir alle zusammen sind ICH
(Leon Möckel, Kl. 8)

Ich
Ich: launisch, schnell reizbar.
Und Ich: hilfsbereit, ausgeschlafen.
Und Ich: Kamerad, Sohn, Bruder, Enkel.
Und Ich: Kommunikationspartner.
Und Ich: gleichgültig, unverblümt.
Erst alle Ichs sind Ich.
(Nick Martienß, Kl. 8)

Ich
Ich: nachdenklich, träumerisch, abwesend, ruhig.
Und Ich: munter, entdeckungslustig, offen, lebenslustig.
Und Ich: schüchtern, verschlossen, ängstlich, versteckt.
Und Ich höflich, ordentlich, gründlich, genervt.
Und Ich: vertrauenswürdig, freundschaftlich, verständnisvoll, gerecht.
Und Ich: falsch, verstanden, unkameradschaftlich, traurig, fröhlich.
Erst wir alle sind ich!
Fast so bin ich!
Die alle sind meine Ichs!


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