Märchenhafte 5b: „Der süße Brei“ mal anders

So schlüpften die Schüler der Klasse 5b im Deutschunterricht bei Frau Wald in die Rolle einzelner Figuren aus dem Grimm’schen Märchen „Der süße Brei“ und schilderten im Rückblick verschiedene Situationen einmal aus Sicht des Kindes, aus Sicht der Mutter und aus Sicht der alten Frau. Sie hatten dafür pro Märchenfigur jedoch nur fünf Minuten Zeit – ein wahres „Speed-Writing“. Einige Ergebnisse wollen wir hier vorstellen.

Aus der Perspektive der Mutter:
Ich war sehr traurig, weil wir sehr arm sind. Als mein Kind dann mit einem zaubernden Topf ankam, traute ich meinen Augen nicht. Ohne Herd und Feuer kochte es, einfach so. Als mein Kind eine Weile weg war, bekam ich Hunger. Ich wusste das Wort zum Kochen: „Töpfchen geh!“. Aber ich wusste das Rückwort nicht mehr. Die ganze Stadt stand plötzlich unter Brei. Oh je, da war ich sehr verzweifelt. (von Paul Schmidt)

Aus der Perspektive der alten Frau:suess
Eines Tages ging ich in den Wald, um das kleine Mädchen aus dem Dorf abzufangen. Es war sehr mager und suchte je nach Jahreszeit Pilze, Beeren, Wurzeln oder Kräuter. Ich brachte in Erfahrung, dass der Vater verstorben und die Mutter allein mit dem Kind war. Da ging ich in mein Lebkuchenhaus und nahm ein kleines Töpfchen. Ich verzauberte es und gab es dem Mädchen. Ich lehrte ihm die Zauberworte und verschwand. Ich hoffte, dass ich eine gute Tat begangen hatte, die meine bösen Taten wegwusch. (von Franka Bertarelli)

Aus der Perspektive des Kindes:
Ich kam gerade von einer Verabredung wieder zurück nach Hause. Es war ein schöner Tag, so etwas könnte ich ruhig öfter machen. Ganz urplötzlich kam mir von einem Moment auf den anderen eine Flutwelle süßer Hirsebrei entgegen und schwappte knapp an mir vorbei. Zum Glück war ich an unserem Haus angekommen und schloss die Tür sehr schnell hinter mir zu. Da sah ich den Topf und wusste sofort was los war. Ich schrie: „Töpfchen steh!“, und endlich hörte es auf zu kochen. (von Martin Schötz)

Und weil es so schön war, schrieben die Schüler der 5b auch noch einen Dialog zwischen den Märchenfiguren. Hier das Ergebnis von Franka Bertarelli und Lilian Niedermeier.

Mutter:        Komm’ mal her Kleine.
Kind:           Ich bin schon unterwegs.
Mutter:        Ich muss dich leider in den Wald schicken, um Beeren und Pilze zu sammeln.
Kind:           Was brauchst du denn für Beeren und Pilze?
Mutter:        Sammle die grünen Beeren neben der Brücke und die Steinpilze unter der Tanne.
                  Du  findest den Korb hinter dem Bett.
Kind:           So will ich gehen, um uns ein Abendbrot zu beschaffen.
Mutter:        So gehe aber nicht vom Wege ab, denk an das Rotkäppchen.
Kind:           Sorge dich nicht. Ich werde es schon recht machen.
Alte Frau:     Nanu Mädchen, was tust du hier allein im Wald?
Kind:           Ich sammle Pilze und Beeren für meine Frau Mutter.
Alte Frau:     Nun gutes Kind, ich werde dir etwas schenken. Es ist ein Töpfchen.
Kind:           Aber wenn ich nichts zum Kochen habe, brauche ich auch kein Töpfchen.
Alte Frau:     Es kocht durch Zauberei guten süßen Hirsebrei. Sage einfach „Töpfchen geh!“,
                  und es kocht. Sage „Töpfchen steh!“, und es hört auf.
Kind:           Habt Dank gute Frau.


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