
Wie auch in vorigen Jahren ging es für die 10E vom 06.04.2025-11.04.2025 im Rahmen des Geschichtsunterrichts auf eine Studienfahrt nach Oświęcim. Begleitet wurden wir von den Lehrkräften Frau Hanne und Herr Kotzian. Um die Fahrt vorzubereiten, gab es neben der Behandlung des Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht zwei Vorbereitungstage.
Am 2. April hielten wir Vorträge über die Verfolgung von Juden von ihren Ursprüngen bis nach dem Zweiten Weltkrieg und am 3. April ging es dann für den Besuch des Max-Samuel-Hauses und einer Stadtrallye zum Thema ,,jüdisches Leben“ nach Rostock.Obwohl wir schon am Sonntag die Reise antraten, begann das Programm erst am Montag mit dem Besuch des Stammlagers Auschwitz und des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Der Besuch der Lager wurde begleitet durch einen Guide. Im Lager Auschwitz-Birkenau bekamen die Schüler jeweils eine weiße Rose, um sie an einen selbstgewählten Ort auf dem Gelände, als stilles Gedenken an die Opfer, zu legen. Beide Lager in einem Tag zu besuchen war zwar emotional sehr belastend, aber hat geholfen, Zusammenhänge besser zu verstehen. Beispielsweise hat unser Guide uns in Auschwitz auf ein Bild hingewiesen, auf dem ein SS-Soldat auf der Rampe in Birkenau entschieden hat, wo die neu angekommenen Personen hingehen sollten. Er zeigte in Richtung der Gaskammern. Als wir dann später am selben Tag in Birkenau auf der Rampe standen, erwähnte unser Guide das Bild, das wir uns vorher merken sollten und wir stellten fest, dass wir an genau diesem Punkt standen, an dem zwischen Leben und Tod entschieden wurde. Der 2. Tag begann mit einem Workshop und einem darauffolgenden Besuch einer Synagoge. Am Nachmittag besuchten wir das Franziskanerkloster in Harmęże, um uns eine Ausstellung von Zeichnungen eines Auschwitzüberlebenden anzusehen. Es war erschreckend und beeindruckend zu sehen, dass ein Mensch solche Schrecken überlebt hat und diese auch so wortwörtlich bildlich darstellen konnte. Die Augen der Zeichnungen waren so echt, dass man sich in dem Kellergewölbe, in dem die Ausstellung war, konstant beobachtet gefühlt hat. Die Ausstellung hat die ganze Klasse für die Dauer der Tour verstummen lassen.Als Einstieg für den 3. Tag fand ein Workshop zum Thema Täterbiografien statt. Es war sehr interessant zu sehen, dass von widerwilligen beistehenden bis zu sadistischen Mördern alles vertreten war. Auch war es erschreckend zu erfahren, dass die Soldaten die Möglichkeit hatten, sich nicht zu beteiligen und somit bewusst und selbstbestimmt getötet haben. Nachmittags wurden wir auf die Fahrt nach Monowitz, durch einen Vortrag von Gabriela Nikliborc, vorbereitet. Danach wurde das alte Lagergelände besucht, auf dem nun ein Dorf steht. Von dem alten Lager war so gut wie nichts mehr übrig, außer ein ominöser Betonbunker und eine alte SS- Baracke, der wir uns nicht nähern konnten, da sie zur Hälfte auf Privatgrundstück stand. Am Donnerstag fuhren wir nach Krakau und führten eine Stadtrallye durch. Im Anschluss daran hatten wir Freizeit. Das letzte Abendessen wurde von uns organisiert und war ein schöner Abschluss für einen ereignisreichen Tag in Krakau. Um den Tag abzuschließen, waren wir noch gemeinsam Bowlen. Dieses und die Fahrt nach Krakau halfen uns sehr, auf andere Gedanken zu kommen, da die vorherigen Tage von der Fülle von Informationen und den emotionalen Aspekten sehr anstrengend waren. Am Freitag ging es für uns dann wieder nach Hause.
Die Studienfahrt war aus unserer Sicht erfolgreich und sehr informativ, jedoch waren die Eindrücke strapazierend.
(Sophie und Enny, Klasse 10E)
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