
Dieser führte in Zusammenarbeit mit der Schulleiterin Hilla Pedersen an zwei aufeinander folgenden Schultagen mit den Schülerinnen und Schülern der beiden fünften und sechsten Klassen ein Planspiel zum großen Thema Demokratie und Partizipation durch. Im Konkreten sollten die Schülerinnen und Schüler die Aufgaben und Funktionsweise eines Stadtparlamentes nachempfinden.
Als Grundlage dafür diente eine fiktive aber dennoch sehr realitätsnahe Geschichte in der Heimatgemeinde. Der Todesfall einer alten Dame beschäftigte die Stadtverwaltung. Verschiedene Gruppen, zu denen der Bürgermeister und seine Verwaltung, Opposition, Mehrheit, Bürger- und Jugendinitiative gehörten, hatten die Aufgabe, das Vermögen der Verstorbenen, bestehend aus einer Immobilie und weiteren 300.000,-€, so zu verwalten, dass schließlich ein Jugendzentrum errichtet werden konnte. Begleitet und beobachtet wurde das Geschehen durch die Gruppe des Medienteams Graal-Müritz-TV, welches für die Dauer des Spiels für die Berichterstattung zuständig war. Die Herausforderung lag für die Schülerinnen und Schüler darin, die hierzu notwendigen Grundsatzbeschlüsse so zu treffen, dass die hinterlassene Villa der Gemeinde als Jugendzentrum erhalten bleibt und nicht dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen gespendet werden muss.
Das Projekt startete mit der Einführung ins Spiel, der Einarbeitung in die Rollen und der ersten Ratssitzung, in welcher die neue Bürgermeisterin und ihre Ratsmitglieder vereidigt wurden. Unterstützt wurden sie dabei durch einige Lehrer und Elternmitglieder und durch Herrn Segert, der das Spiel moderierte und koordinierte. Jeder Teilnehmer hatte ab jetzt eine bestimmte Rolle in der fiktiven Gemeinde, welche erst am Folgetag mit Ende des Planspiels wieder abgelegt wurde. Leicht erschöpft aber gespannt auf den nächsten Projekttag verließen alle Teilnehmer das Schulgebäude kurz nach 16:00 Uhr.
Am zweiten Projekttag ging es ans Eingemachte. Das bedeutete, dass an diesem Tag die Spielgruppen in internen Verhandlungen Pro- und Contra-Positionen gegeneinander abwägen mussten. Dies geschah sowohl vor als auch während der Bürgerversammlungen in den Gruppenräumen bzw. im Ratssaal. Für ein aktuelles Blitzlicht sorgten zwischendurch die Leute vom Medienteam, welche durch Interviews und Fotos, das momentane Meinungsbild einfingen und in Nachrichtensendungen wiedergaben. Zum Ende des letzten Spieltages musste in der finalen Ratssitzung ein Beschluss gefasst werden, wobei vor allem die Gruppe um die amtierende Bürgermeisterin gefordert war.Sie mussten letztendlich eine Entscheidung fällen, die für alle Gruppen einen Konsens beinhalten sollte – keine leichte Aufgabe! Schließlich einigte man sich nach zähen Verhandlungen mehrheitlich auf die Errichtung des Jugendzentrums.
Im Ergebnis hat das Projekt nicht nur allen Kindern sondern auch den mitgestaltenden Erwachsenen großen Spaß gemacht. Viele Schüler wünschten sich, zukünftig auch andere politische Themen in einer ähnlichen Form spielerisch zu erarbeiten. Insgesamt wurde für alle Teilnehmer deutlich, dass Politik ein langwieriger Prozess sein kann, der von allen Beteiligten Geduld und Teamwork abverlangt, damit ein Ergebnis erreicht werden kann, das die Gemeinschaft zufrieden stellt.
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