Theaterprojekt „Die Reise II“ berührt Rostocker Publikum

Theaterprojekt "Die Reise 2"

Stehende Ovationen für Sarah Grünke, Hubert Koziol, Lilian Sophie Prüß, Lukas Schmitz, Hannah Schneider und dem Team hinter der Bühne um Regisseurin Veronica Artigas Oddó. Ihr Theaterprojekt „Die Reise II“ fand nach der Premiere im letzten Schuljahr gestern Abend an der Bühne 602 ein weiteres Mal ein begeistertes Publikum.

Gänsehaut habe die Vorstellung bei ihnen hinterlassen, war sich Sarahs Familie einig. „Es war unheimlich berührend. So etwas müsste es viel öfter geben“, zeigte sich die Tante ergriffen. Und auch der Vater lobte: „Sie haben noch mehr Gefühl reingebracht als bei der ersten Aufführung. Ich finde es gut, dass sich die Schüler auf diese Weise mit dem Thema befassen konnten und auch der Bezug zu heute ist wichtig und gut gelungen.“

Doch nicht nur Verwandte, Freunde und Lehrer waren zur Vorstellung in den Rostocker Stadthafen gekommen. Auch andere Theaterbesucher waren neugierig auf das Schülerprojekt geworden und waren „geflasht von der Leistung der Schüler“, wie es ein Zuschauer nach der Vorstellung ausdrückte.

Entstanden ist „Die Reise II“ nach einer Exkursion nach Auschwitz im April und einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. In der zehnten Klasse wurde dafür an unserer Schule das Projektfach „Alltag im Nationalsozialismus“ etabliert, an dem die Fächer Geschichte, Deutsch, Kunst und Darstellendes Spiel beteiligt sind.

„Am Anfang dieses Projektes stand die Idee, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu bieten, jenseits des Wortes und des Klassenzimmers kreativ einen Raum zu öffnen, der erlaubt, Erfahrungen, die uns einfach sprachlos machen eine Form zu geben“, erläutert Veronica Artigas. Die Lehrerin für Darstellendes Spiel übernahm die Regie und wurde dabei von Jessica Weigel als Regieassistentin unterstützt.

Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern brachten sie fiktive Biografien auf die Bühne, die sie miteinander verwoben und später in verschiedene Beziehungen und Szenen setzten. Musikalisch begleitet wurden sie von Musiklehrer Jörg Gehlert an der Gitarre. Das Bühnenbild und die Requisiten gestaltete Kunstlehrer Wanja Tolko.

„Durch das Theaterstück konnte ich mir die Ereignisse von damals besser vorstellen, was mich zum Nachdenken gebracht hat. Insbesondere meine Rolle als polnischer Janusz war für mich wichtig, da ich die Geschehnisse aus mehreren Perspektiven betrachten konnte. Der enorme Aufwand bis zum Ende hin hat sich gelohnt und wir haben es als Gruppe gemeistert, dieses einzigartige Stück Kunst fertig zu bringen“, so das Fazit von Hubert Koziol, einer der fünf Schauspieler der elften Klasse.

5.09.2019


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