Drogenpräventionsprojekt in den 9. Klassen

Einen realen Einblick in die traurige Wahrheit will Gina Dembowski den Schülern der beiden 9. Klassen vermitteln, nicht nur über die Auswirkungen von Drogenkonsum informieren und beraten, sondern Nähe zum Thema herstellen, um anschaulich für die Folgen zu sensibilisieren. Deshalb hat die Schulsozialarbeiterin für das von ihr initiierte Drogenpräventionsprojekt Maik eingeladen.

Maik ist 31 Jahre alt und hat schon einige Erfahrungen mit Rauschmitteln gesammelt. Speed, Kokain, Cannabis, Medikamente, Amphetamine – eine breite Palette. Die Folgen können die Schüler ihm ansehen: Selbstverletzungen an Armen und Beinen. Er erzählt von Psychosen und davon, dass er auch andere verletzt hat. Die Schüler, die sich in der Turnhalle auf Matten verteilt haben, hören ihm aufmerksam zu. Besonders betroffen sind sie, als er von seiner Tochter erzählt, die er seit sieben Jahren nicht sehen darf. Angefangen hatte alles, so berichtet Maik, mit einer schweren familiären Krise. Damals war er 14 Jahre alt, suchte nach Anerkennung und kam zum Alkohol. Er schildert den Weg zu den Drogen und den Entzug. Mehrere Therapien hat er mittlerweile hinter sich. Seit vier Wochen ist er clean. Nicht ohne eine gewisse Aufregung erzählt er den Schülern von seinen Erlebnissen. Es ist ihm ein wichtiges Anliegen aufzuklären. Dafür arbeitet er in verschiedenen sozialen Projekten mit.

„Es war krass zu hören, was Maik zu erzählen hatte“, sagt ein Schüler nach der Veranstaltung. Wie er darüber reden konnte, hat vielen großen Respekt abgerungen. Generell wird das Drogenpräventionsprojekt als „gut“ und „interessant“ von den Schülern geschätzt. In der 9. Klasse sei es schon etwas zu spät und am besten solle man sich eine Woche lang mit dem Thema intensiv beschäftigen, meint Johannes.

Gelegenheit für eine vertiefte Beschäftigung mit dem Thema bietet der Projektunterricht am folgenden Tag. In Gruppen stellen die Schüler Steckbriefe und Plakate zu einzelnen Drogen her, die sich auch mit den kurz- und langfristigen Wirkungen befassen.

„Finger weg von Drogen!“, rät Gina Dembowski ganz klar. Besonders junge Menschen müssten erst noch ihre Grenzen kennenlernen. Eine Droge auch nur ausprobieren zu wollen, könne daher eine Entscheidung sein, die das Leben von einen Tag auf den anderen auf den Kopf stellt und es nachhaltig beeinträchtigt, unterstreicht die Sozialarbeiterin.

(BRU/KAM)

 


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