Reisen in die Region der Dichter & Denker

Wie gestaltet sich eigentlich eine Studienfahrt, wenn sie von Schülerinnen und Schülern selbst gestaltet wird? Eine spannende Frage, die auch wir uns an der Greenhouse School stellten. Die Neugier war groß, doch das Ergebnis noch viel größer.

Am Montag, dem 27.09.2021, machten sich die Oberstufenklassen 11 und 12 mit ihren begleitenden Lehrkräften auf die Reise nach Weimar. Nach Ankunft und Einchecken ins Hostel galt es sogleich, Weimar in Form einer Stadtrallye zu erkunden. Erstellt wurde diese durch Lernende der 12. Klasse. Schummeln war kaum möglich, sollten doch Fotobeweise mit den Gruppen vor den jeweiligen Attraktionen gemacht werden. Den Siegenden war ein Preis versprochen, was einige dazu bewegte, die Rallye in Form eines Jogging-Workouts zu absolvieren.

Der Dienstag war voll und ganz den Dichtern Goethe und Schiller gewidmet. Während wir am Vormittag die Wohnhäuser der Schriftsteller besuchten und auch Weimar auf den Füßen Anna Amalias durchschritten, bereicherten Schülerinnen und Schüler am Nachmittag die Exkursion mit eigens erstellten Podcasts, die sie vor den authentischen Orten ihrer Themenwahl vorstellten.

Am Mittwoch waren wir historisch unterwegs. Zunächst besuchten wir die Wartburg. Auch ein Kurzbesuch Eisenachs sollte nicht fehlen. Wer denkt, wir haben die Fahrten zum Entspannen genutzt, liegt falsch, schauten wir doch im Bus zwei Versionen des Filmes „Nackt und Wölfen“, um uns im Rahmen einer weiteren Schülerpräsentation mit Filmkritiken und Hintergründen am realen Drehort, dem Konzentrationslager Buchenwald, auseinanderzusetzen.

Am Abend nutzten wir die Seminarräume des Hostels und hörten weitere Vorträge aus den Fachbereichen Biologie und Chemie. Zunächst berichteten uns Jugendliche Interessantes rundum den Thüringer Wald und stellten Thüringen als Tourismusregion, aber auch als Ort des Klimawandels dar, danach erhielten wir eine Einführung in die Färbetechniken, die uns am kommenden Tag begegneten sollten.

Wie schnell doch die Zeit auf einer Studienfahrt vergeht, sagten wir uns, als es am Donnerstag nach Erfurt ging. In Erfurt angekommen, sprach eine weitere Schülergruppe am Fuße des Domes über die Stadt im Mittelalter. Die anschließende geschichtlich, aber auch chemisch orientierte Stadtführung lenkte uns in Gruppen an historisch bedeutende Orte der Stadt, aber auch zu Punkten der Farbstoffgewinnung auf Grundlage des Färberwaides. Der Nachmittag konnte dann für die eigene Freizeitbeschäftigung genutzt werden. Das Oktoberfest unterhalb des Erfurter Domes bot hier die perfekte Fläche für einen spaßigen und unterhaltsamen Ausklang der Studienfahrt.

Aber auch die Abende verbrachten Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler meist gemeinsam, war dies im Rahmen des gemeinsamen Billards in Weimar oder beim italienischen Abschlussessen in Erfurt.

Eine durch Lernende maßgeblich mitbestimmte Studienfahrt bedient somit nicht nur die unterschiedlichsten Fachgebiete und eröffnet Chancen für außerschulische Bewertungen, nein, eine solche Studienfahrt stellt einen ganz besonderen Zugewinn für das außerschulische Lernen dar. Jugendliche, die Jugendlichen etwas beibringen, sind Inbegriff eines ganzheitlichen und gemeinsamen Lernens über Schulbücher, Arbeitshefte und Tafeln hinaus. (KAM)


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