Unsere fröhlich-formidable Studienfahrt nach Paris

Vier Tage und nur drei Nächte in Paris sind eine kurze Zeit. Deshalb begannen wir unsere Woche mit einer Bootsfahrt über die Seine und den Canal Saint-Martin, um gleich zu Beginn einen Eindruck von Paris zu gewinnen.

Die genaue Anzahl der Schleusendurchfahrten auf dem Canal Saint-Martin kann letztlich nur geschätzt werden (einige Vermutungen verstiegen sich zu einer Zahl im deutlich zweistelligen Bereich), doch eine jede Schleuse lud zum Tagträumen ein und so kam es, dass dem einen oder der anderen im Schatten der Platanen und beim Schaukeln des Bootes sogar die Augen zugefallen sein sollen. Nur allzu verständlich nach einer 14-stündigen Busfahrt und einem Stadtrundgang in den Beinen und Gesäßen.

Beeindruckend sollte auch das weitere Programm unserer Studienfahrt in Paris sein: Dienstagvormittag Versailles, nachmittags eine Busfahrt um den Arc de Triomphe und ein Spaziergang über den Montmartre. Mittwoch wurde dem Louvre mit der unvermeidlichen Mona Lisa die Aufwartung gemacht und nachmittags stand der obligatorische Eiffelturm auf dem Programm. Donnerstag hieß es auf ins Disneyland oder für die, die immer noch nicht unter Stendhal-Syndrom litten: hinein spaziert ins Musée d‘ Orsay.

Neben all den kulturellen Höhepunkten konnten wir auch endlich unsere in der Schule erworbenen Fähigkeiten im Französischen eifrig ausprobieren und schon nach wenigen Stunden waren wir fest im 10. und 19. Arrondissement von Paris integriert. Wir nahmen die liebenswerten Gewohnheiten der Pariserinnen und Paris im Straßenverkehr an und fielen immer weniger als Touristen aus Graal-Müritz auf. Umso erstaunlicher, dass dann doch einige Teile der Gruppe in die eine oder andere Touristenfalle getappt sind. Aber wer will denn behaupten, dass ein Disneyregenponcho oder Eiffelturm, der nicht funkelt, hier zu Hause wirklich nutzlos sind? Vielleicht liegt ihre Aufgabe ganz einfach darin, uns eines Tages an eine fröhlich-formidable Studienfahrt nach Paris zu erinnern. Und einen dieser kleinen Eiffeltürme, die in den verschiedensten Farben feilgeboten wurden, nahm ein jeder und eine jede von uns in der gebührenden Farbe mit nach Hause. Aber, was die verschiedenen Farben bedeuten, das behalten wir für uns.

(KAS)